Mela

Der einzige alpine Wanderweg, der vom Slowenischer Alpenverein Klagenfurt/Slovensko planinsko društvo Celovec betreut wird, ist der Mela-Weg unter der Dicken Koschuta/Tolsta Košuta in den Karawanken.

 

Geotrail Mela Koschuta unter der Dicken Koschuta/Tolsta Košuta

Der Mela-Weg befindet sich unter den Felsen der Dicken Koschuta/Tolsta Košuta. Mit dem slowenischen Namen Meli gelang unseren Vorfahren die symptomhafte Erkennung der Landschaft, und es gibt keinen Ausdruck, der diese einzigartige Bergwelt aussagekräftiger benennen könnte. »Meli« – verwandt mit mel – Schutt, meliti se – zu Sand verfallen, melišče – Kar, Geröllhalde – bedeutet »das Zerkleinerte, Zertrümmerte« und benennt sehr eindrücklich das augenscheinliche Verkarsten der Felsen. Schon in längst vergangenen Zeiten fanden Pilger aus Kärnten ihren Weg durch die Mela nach Brezje in Oberkrain/Gorenjsko. 1937 wurde der Wanderweg »Drechslersteig« durch die Mela geführt, der jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel. In den letzten Jahrzehnten wurde der Weg vom SAV Klagenfurt erneuert und betreut. Auf Initiative des Geologen Mag. Alexander Barounig wurde vom SAV Klagenfurt gemeinsam mit der Gemeinde Zell/Sele auf bestehenden Bergwanderweg in der Mela der Geotrail Mela Koschuta eingerichtet. Die Markierung wurde nach dem Knafelc-System, das in ganz Slowenien verwendet wird, erneuert. Alojzij Knafelc war 1900 der Initiator der Gründung der Zweigstelle Gailtal, der Wiege des slowenischen Bergsports in Kärnten. Der Hauptpunkt des Geotrails ist eine kleine Holzhütte am Einstieg der Mela mit einer Infotafel in beiden Kärntner Landessprachen. Den geologischen Fachtext sowie die Bildbeilagen steuerte der Geologe Mag. Barounig bei. An allen wichtigen Punkten wurden die standardisierten gelben Wegweiser aufgestellt.

 

Der Zugang zum Mela-Weg ist über den Potoksattel, vom Koschutahaus aus und über den Sattel Orlovsko sedlo bei der Alm Dolga njiva von Slowenien aus möglich. Für den Weg von Zell-Freibach/Sele-Borovnica über den Potoksattel bis zum Einstieg in den Mela-Weg benötigen wir rd. 2 Std., und vom Koschutahaus bis zum Mela-Einstieg rd. 3 Std. Der Sattel Orlovsko sedlo im Süden grenzt direkt an die Mela. Vom Sattel ist es ein knappe Stunde bis zum Gipfel der Dicken Koschuta/Tolsta Kočuta. Alle Zugćnge zum Mela-Weg sind unschwierig, trotzdem gilt es achtsam zu sein.

 

Wunderbare Schöpfung

Das wundervolle Bergmassiv der Koschuta/Košuta ist Teil einer imposanten Gebirgskette in den Südalpen, die im Norden durch eine der bedeutendsten von West nach Ost verlaufenden geologischen tektonischen Störungslinie, dem Periadriatischen Lineament, von den Ostalpen getrennt werden. Dicht nebeneinander charakterisieren Karbonatgestein, das schroff abgebrochene Formen und in die Höhe ragende Bergmassive bildet, und Schiefergestein mit weicheren Formen die Landschaft. Diese südalpinen Serien lagerten sich dereinst in einem warmen Meeresbecken horizontal aufeinander ab. Als später die Alpen aufgefaltet wurden, kamen diese Leithorizonte in ihre heutige Lage.

 

Die Geologie der Mela-Koschuta

Der Mela-Weg ist entlang der geologischen Grenze zwischen schön ausgeformten Steintischen (Konglomerate) und einer Folge von Schichten aus schwarzen Schiefertonsteinen, braunen Schichten Mergelgestein und dunklen Schichtkalkgestein geführt. Letztere sind in der Süwand der Dicken Koschuta/Tolsta košuta in Form von Faltenstrukturen und steil emporragenden Schichten gut sichtbar. Der Hauptgrat der Koschuta/Košuta besteht aus Dachsteinkalk. Im oberen Abschnitt verläuft der Geotrail durch eine bizarre, von schlanken Karsttürmen charakterisierte Bergwelt, die aus sogenanntem Schlern-Dolomit besteht.

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