Kurzer historischer Überblick über das slowenische Bergsportwesen in Kärnten

 

1900 wurde auf Initiative von Alojzij Knafelc die Gailtaler Zweigstelle des Slovensko planinsko društvo/Slowenischer Alpenverein mit Sitz in Feistritz an der Gail/Bistrica na Zilji gegründet, die Wiege des slowenischen Bergsports in Kärnten. Im selben Jahr wurde bereits mit der Errichtung der Hütte auf der Achomitzer Alm unterm Oisternig begonnen.

1906 übersiedelte Knafelc nach Triest und führte dort die bekannte Knafelc-Markierung ein, die noch heute in Gebrauch ist.

1907 wurde der Sitz des Alpenvereins nach Klagenfurt verlegt, und es kam zur Umbenennung in die Kärntner Zweigstelle des Slowenischen Alpenvereins/Koroška podružnica Slovenskega planinskega društva. Ihr Sekretär wurde Josip Oblak.

Nach dem Abgang von Oblak 1909 begann die Tätigkeit der Zweigstelle nachzulassen und wurde mit Beginn des Ersten Welkriegs eingestellt. In der Volksabstimmungszeit bestanden die Mießtaler, die Vellachtaler und die Rosentaler Zweigstelle. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg kam es im Rahmen des Verbandes der slowenischen Jugend und des Slowenischen Sportverbandes zur Erneuerung des slowenischen Bergsportwesens in Kärnten. Am 11. 1. 1953 kam es zur Gründung des Slowenischen Alpenvereins Klagenfurt/Slovensko planinsko društvo v Celovcu (SAV Klagenfurt/SPD Celovec). Sein Obmann war seit der Gründung bis 1984 Lubo Urbajs, von 1984 bis 1990 hatte Franci Kropivnik die Funktion inne, 1990 übernahm sie Hanzi Lesjak.

1968 wurde auf der Rossalm/Bleščeča planina die einzige Vereinshütte des Slowenischen Alpenvereins Klagenfurt errichtet, die Hütte über der Arich-Wand/Koča nad Arihovo pečjo; die Unterstützung der Bergfreunde aus Jesenice machte dies möglich.

1984 wurde der SAV Klagenfurt in den Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) aufgenommen.

 

Kurzer historischer Überblick über das slowenische Bergsportwesen in Kärnten

Kurzer historischer Überblick über das slowenische Bergsportwesen in Kärnten

1900 wurde auf Initiative von Alojzij Knafelc die Gailtaler Zweigstelle des Slovensko planinsko društvo/Slowenischer Alpenverein mit Sitz in Feistritz an der Gail/Bistrica na Zilji gegründet, die Wiege des slowenischen Bergsports in Kärnten. Im selben Jahr wurde bereits mit der Errichtung der Hütte auf der Achomitzer Alm unterm Oisternig begonnen.
1906 übersiedelte Knafelc nach Triest und führte dort die bekannte Knafelc-Markierung ein, die noch heute in Gebrauch ist.
1907 wurde der Sitz des Alpenvereins nach Klagenfurt verlegt, und es kam zur Umbenennung in die Kärntner Zweigstelle des Slowenischen Alpenvereins/Koroška podružnica Slovenskega planinskega društva. Ihr Sekretär wurde Josip Oblak.
Nach dem Abgang von Oblak 1909 begann die Tätigkeit der Zweigstelle nachzulassen und wurde mit Beginn des Ersten Welkriegs eingestellt. In der Volksabstimmungszeit bestanden die Mießtaler, die Vellachtaler und die Rosentaler Zweigstelle. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg kam es im Rahmen des Verbandes der slowenischen Jugend und des Slowenischen Sportverbandes zur Erneuerung des slowenischen Bergsportwesens in Kärnten. Am 11. 1. 1953 kam es zur Gründung des Slowenischen Alpenvereins Klagenfurt/Slovensko planinsko društvo v Celovcu (SAV Klagenfurt/SPD Celovec). Sein Obmann war seit der Gründung bis 1984 Lubo Urbajs, von 1984 bis 1990 hatte Franci Kropivnik die Funktion inne, 1990 übernahm sie Hanzi Lesjak.
1968 wurde auf der Rossalm/Bleščeča planina die einzige Vereinshütte des Slowenischen Alpenvereins Klagenfurt errichtet, die Hütte über der Arich-Wand/Koča nad Arihovo pečjo; die Unterstützung der Bergfreunde aus Jesenice machte dies möglich.
1984 wurde der SAV Klagenfurt in den Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) aufgenommen.

 

Geschichte der Kärntner Zweigstellen des Slowenischen Alpenvereins
1. Die Gailtaler Zweigstelle 1900–1907

Durch die Gründung des Slowenischen Alpenvereins im Jahre 1893 in Ljubljana begann das Interesse für die slowenischen Almen und Berge auch unter den Slowenen in Kärnten Platz zu greifen. Am 29. Juni 1899 wurde in Maria Luschari/Višarje ein Alpenvereinszimmer eröffnet, das vom Saifnitzer Dechant Simon Inzko zur Verfügung gestellt wurde. Der Deutsche und Österreichische Alpenverein (DÖAV) arbeitete mit aller Kraft daran, in touristisch-bergsportlicher Hinsicht alle Kärntner Grenzberge auf slowenischem Gebiet in seinen Arbeitsbereich einzugliedern, alle Wege und Steige zu markieren und ausschließlich deutschsprachige Wegweiser aufzustellen und auf allen slowenischen Gipfeln seine Hütten zu errichten. Wo dies gelang, wurde gleich das gesamte Gebiet für deutsch erklärt. Darum hatte das slowenische Alpenvereinswesen in jener Zeit eine wichtige nationalpolitische Schutzaufgabe, die Tätigkeit des Slowenischen Alpenvereins war Bestandteil des Kampfes für die Erhaltung des Slowenischen in Kärnten und der Vereitelung der Germanisierungsziele des DÖAV.

Die erste Zweigstelle in Kärnten war die Zweigstelle Gailtal des Slowenischen Alpenvereins, die auf Initiative einiger Gailtaler gegründet wurde, unter ihnen waren Landtagsabgeordneter Franz Grafenauer und Ivan Millonig sowie Mitglieder der Villacher Slowenischen Tafelrunde mit Alojzij Knafelc. Die Gründungsversammlung der Zweigstelle Gailtal fand am 18. Januar 1900 in Förolach/Borlje statt. Zum Vorsitzenden wurde Franz Grafenauer gewählt, sein Stellvertreter wurde Ivan Millonig und Sekretär Alojzij Knafelc. Bei seiner Gründung hatte der Verein 16 Mitglieder. Noch im selben Jahr wurde der Weg auf den Steinerner Jäger/Kamniti Lovec/Cima del Cacciatore von Grund auf erneuert und der Weg vom Steinernen Jäger zum Sattel Škrbinica markiert.

Mitglieder der Zweigstelle hissten am 31. 7. 1900 auf dem Steinernen Jäger/Kamniti lovec die slowenische Trikolore. Im selben Jahr begann der Obmannstellvertreter Ivan Millonig mit dem Bau der Berghütte auf der Achomitzer Alm, der Koren-Hütte. Der Wirkungsbereich des Vereins umfasste zwar den ganzen slowenischsprachigen Teil Kärntens, aber seine Tätigkeit beschränkte sich in den ersten Jahren vor allem auf das Kanal- und das Gailtal. Der Verein hatte jedoch Mitglieder aus allen Bereichen Kärntens. Ende 1901 zählte er deren bereits 53. Im Jahre 1901 wurde der Weg auf den Großen Nabojs eingerichtet. Am 15. 8. 1901 wurde die Koren-Hütte auf der Achomitzer Alm eröffnet. Im Jahr 1902 kaufte der Verein in Saisera/Zajzera eine mehr als 3 Hektar große Bergwiese, wo bereits für 1903 die Erichtung der Berghütte Krnica geplant war. Weiters wurde der Weg aus Saifnitz/Žabnice auf die Achomitzer Alm markiert.

Im Jahr 1903 war der Verein in erster Linie mit den Vorbereitungen für den Bau der Berghütte in Saisera/Zajzera sowie mit der Sammlung von Finanzmitteln für dieses Unternehmen beschäftigt. Die österreichische Forstverwaltung verbot die Errichtung eines weiteren Gebäudes und die Markierung der Wege in Saisera/Zajzera und am Luschariberg/Višarje. Es war klar, dass der Deutsche und Österreichische Alpenverein das Saisera-Gebiet für sich allein beanspruchen wollte, hatte er dort doch eine Berghütte errichtet. Auch 1904 war das Hauptbestreben die Errichtung der Krnica-Hütte in Zajzera/Saisera. Im Laufe des Jahres 1904 zerstörten Gegner der Slowenen an mehreren Orten slowenisch-deutsche Aufschriften und Wegweiser. Schließlich erhielt der Verein doch eine Baugenehmigung für die Hütte, aber viele Faktoren legten dem Bau Hindernisse in den Weg. Freiwillige Spenden für die Hütte versiegten vollständig und dadurch war auch aufgrund fehlender Mittel die Errichtung der Hütte in Zajzera/Saisera auf unbestimmte Zeit verschoben.

Im Jahre 1904 veranstaltete die Sektion Eisenkappel des Österreichischen Touristenclubs eine Hetzkampagne gegen den Slowenischen Alpenverein und seine Gailtaler Zweigstelle. Am 18. Juni 1905 nahmen rund 100 Kärntner an der Eröffnung der Kadilnik-Hütte auf dem Kahlkogel/Golica teil. Im Jahre 1906 war die Tätigkeit vor allem auf das Rosental ausgerichtet, wo eine neue Eisenbahn in Betrieb genommen wurde und es notwendig war, den slowenischen Charakter dieses Landstrichs zu erhalten. Gleichzeitig wurde der schönste Weg auf den Obir eingerichtet. Leider verlor der Verein jedoch fast alle Mitglieder der Villacher Tischrunde, da sie als Bahnbeamte, die nationalbewusste Slowenen waren, auf Betreiben von Slowenengegnern aus Villach nach Triest versetzt wurden. Unter ihnen waren auch der Sekretär Knafelc und der Obmann der Tischrunde Ivan Hochmiler.

Der SAV markierte zwölf Bergwege in der Nähe der Bahnstationen Maria Rain/Žihpolje und Rosenbach/Podrožca, es wurden aber auch die Wege über den Bärensattel nach Kärnten, vom Javornik auf den Hochstuhl/Stol und von Jesenice auf die Kočna und nach Suetschach/Sveče eingerichtet. Das Vereinsmitglied Dr. Oblak veröffentlichte im »Slovenski narod« eine Artikelreihe unter dem Titel »Spaziergänge durchs slowenische Kärnten«. Da der Sekretär Alojzij Knafelc nach Triest versetzt worden war, war es ein wahres Glück für die Entwicklung des slowenischen Bergsports in Kärnten, dass Dr. Oblak sein Nachfolger wurde. Knafelc lebte von 1887 bis 1906 in Kärnten und kannte bis ins Detail alle Kärntner Täler und Berge, er war der Nestor der Kärntner Alpinisten. Unter anderem erstellte er eine Karte des Rosentals. Bei der Vollversammlung am 23. 2. 1907 benannte sich die Zweigstelle Gailtal um in Zweigstelle Kärnten mit Sitz in Klagenfurt. Zum Vositzenden wurde neuerlich Franz Grafenauer gewählt, zum Sekretär Dr. I. C. Oblak.

 

2. Die Zweigstelle Kärnten 1907–1914

Für den Bereich zwischen der steirischen und der italienischen Grenze standen zu wenige Aktivisten und zu wenig Mittel zur Verfügung. In dieser unübersichtlichen Bergregion waren mehrere Sektionen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, des Österreichischen Touristenclubs und der Naturfreunde tätig. Gegen diese Armada, die unsere Heimat deutsch zu übermalen versuchte, waren 63 slowenische Bergfreunde in Bereitschaft. Trotzdem tauchten erstmals Wegweiser und Markierungen des SAV auf den Wegen auf Hochobir/Obir, Koschuta/Košuta, Hochstuhl/Stol und Kahlkogel/Golica auf. Der gesamte bewaffnete Apparat des Feudalbesitzes stürzte sich in den Kampf gegen slowenische Wegweiser und Markierungen. Da der Sekretär Oblak als Politiker gegen die dominierende konservative Partei auftrat, begann ihn diese in ihrem Organ »Mir« in den Schmutz zu ziehen. Oblak war im Ausschuss der einzige, der den Bergsport ernst nahm. Er kämpfte gegen die Germanisierung der Berg- und Flurnamen und erregte die Gegner derart, dass er in einer deutschsprachigen Zeitung geschmäht wurde als Erlöser, der durchs Rosental wandere und Bäume und Felsen bemale und denke, dass er mit seinen Schmieraktionen den deutschen Charakter des Landes in einen windischen ändern könne. Auf der Vollversammlung am 13. 3. 1910 wurde Dr. Oblak nicht mehr in den Vereinsausschuss gewählt und verließ daraufhin Kärnten. Nach seinem Weggang begann der Verein zu kränkeln, mit Beginn des Ersten Welkrieges wurde die Vereinstätigkeit eingestellt.

 

3. Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg

In den Jahren vor der Volksabstimmung wurden die Zweigstellen Bleiburg, Völkermarkt und Ferlach gegründet. Für Bleiburg war die Zweigstelle Mießtal zuständig, deren Vorsitzender der Notar Dr. Senčar war. In Ferlach war die Zweigstelle Rosental mit dem Vorsitzenden Prof. Dr. Mišič tätig. Am 14. 1. 1920 wurde die Zweigstelle Vellach für die Gerichtsbezirke Eisenkappel, Eberndorf und Völkermarkt gegründet; ihr Vorsitzender war Dr. Josip Šašel. Es war die Einrichtung eines Alpinmuseums in Völkermarkt geplant. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Hochobir/Obir, der Petzen/Peca, dem Klopeiner See, dem Völkermarkter Hügelland und der Saualm/Svinja. Die Tätigkeit der Kärntner Zweigstellen des SAV endete mit der Volksabstimmung 1920. Getrennt von der SAV-Zentrale mit einer verhältnismäßig geringen Mitgliederzahl war die Kärntner Zweigstelle nicht imstande, sich in einen eigenständigen Verein umzugründen.

 

4. Slowenischer Alpenverein Klagenfurt/Slovensko planinsko društvo Celovec als Nachfolger der einstigen Kärntner Zweigstellen

Sofort nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der organisierte slowenische Bergsport in Kärnten im Rahmen des Verbandes der slowenischen Jugend/Zveza slovenske mladine und des Slowenischen Sportverbandes/Slovenska fizkulturna zveza (später Slovenska športna zveza) wiederbelebt. Unter anderem wurden Bergtouren veranstaltet, bereits 1947 wurde mit Unterstützung der Gemeinde Zell/Sele der Bau einer Hütte in der Koschuta/Košta geplant. 1949 wurde auf dem Türkenkopf/Komnica (1739 m, in einigen Karten Ferlacher Spitze) ein Gedenkkreuz für die Gefallenen für die Freiheit errichtet. Da der Slowenische Sportverband später wenig Gespür für die Bergfreunde hatte, entschlossen sich Franc Rehsmann, Stanko Schellander und Lubo Urbajs, die Tätigkeit der einstigen Kärntner Zweigstellen wiederzubeleben. Am 11. 1. 1953 war die Gründungsversammlung des Slowenischen Alpenvereins Klagenfurt/Slovensko planinsko društvo Celovec. Zum Obmann wurde Lubo Urbajs gewählt, sein Stellvertreter wurde Jozej Miklavčič, als Sekretär fungierte Danilo Kupper und als Kassier Franci Brežjak. 1968 wurde auf der Alm Bleščeča planina/Rossalm mit Unterstützung der Bergsteiger aus Oberkrain/Gorenjska die Hütte ober der Arichwand/Koča nad Arihovo pečjo errichtet. 1984 wurde der SAV in den Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) aufgenommen, er ist aber auch Mitglied der Planinska zveza Slovenije/Slowenischer Alpenverein in Ljubljana. Während des Ortstafelsturms 1972 zerstörten Slowenengegner fast alle zweisprachigen Wegweiser im Bereich der Rosslam/Bleščeča. Da die Hütte ober der Arichwand einigen ein Dorn im Auge war, versuchte man sich ihrer zu bemächtigen. Erst der Oberste Gerichtshof entschied zugunsten des SAV Kalgenfurt. Lubo Urbajs war von 1953 bis 1984 Obmann des SAV. Es folgte ihm Franci Kropiunik nach (bis 1990), seither ist Hanzi Lesjak der Obmann.

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